Tempzin - Große Kirche in kleinem Dorf

Klosterkirche Tempzin Abseits der "großen" Straßen inmitten von Feldern und Wiesen kann man überraschende Entdeckungen machen. In einem kleinen Dorf, dessen Namen so manche Straßenkarte verschweigt, findet sich das einzige Antoniterkloster Norddeutschlands, die Präzeptorei Tempzin.

Von den Bauten aus dem Gründungsjahr 1222 blieb nichts bestehen. Die jetzige Kirche wurde um 1500 fertiggestellt und ist ein imposanter spätgotischer Backsteinbau, bestehend aus einer dreischiffigen Stufenhalle und einem ungewöhnlich großen, hohen und hellen Chor. Zwei weitere Gebäude blieben ebenfalls teilweise erhalten: Die Umfassungsmauern eines gotischen Baus und das sogenannte Warmhaus. Letzteres erhielt seinen Namen von den vielen Kaminen mit teils beeindruckenden Ausmaßen, die dazu dienten, das Gebäude zu heizen.

Klosterkirche Tempzin Hier pflegten die Antoniter ihre Patienten. Die Mönche waren auf die Behandlung der lebensgefährlichen Mutterkornvergiftung spezialisiert, die damals vor allem nach feuchten Sommern massenweise auftrat.

Im Verlauf der Reformation wurde das Kloster 1552 aufgelöst. Die Gebäude verfielen und die Kirche wurde zur Gemeindekirche.

Lange Zeit schien damit das Kloster der Vergangenheit anzugehören, bis sich 1994 der Verein "Pilgerherberge Kloster Tempzin e. V." gründete und seit dem neues Leben in die alten Mauern bringt. Sommerpilgerwege, Gebetszeiten, Gottesdienste und ganz praktisch: Arbeitseinsätze zur Sanierung der Gebäude, sind ein Ausschnitt aus dem laufenden Programm. Weitere Einzelheiten finden sich unter www.kloster-tempzin.de.